Mit einem ganzen Haufen Gaststars wie (unter anderem) Lemmy, J.J. French oder Ronnie James Dio wartet das „Vermächtnis“ der ältesten Girlgroup der Welt auf, die mit diesem Album ihr 30-jähriges Bestehen feiert: Girlschool.
Ein Ton, fast so wiederlich wie Fingernägel auf der Tafel, dass man sich fast frägt, ob die CD wohl einen Schlag hat – so fängt das Album an. Gottseidank kommt da nach ein paar Sekunden ein ordentlich rockender Opener, dass man diesen gleich wieder vergisst, bis mit ebenjenem Ton das Lied auch wieder ausklingt. Glücklicherweise ist der nur bei diesem Lied zu finden...
Girlschool klingen trotz ihrer Jahre noch ziemlich kräftig, aber irgendwie kommen viele Titel dieses Albums einfach nicht an alte Glanztaten wie zum Beispiel „Hit & Run“ heran, nicht einmal ansatzweise. Dem gegenüber stehen allerdings auch eine ganze Reihe von genialen Songs, wegen denen allein man sich schon fast das Album kaufen könnte, etwa „Spend Spend Spend“ oder das Motörhead-Cover „Metropolis“, das sich perfekt in das restliche Material einfügt. „Don't Talk to Me“ klingt dank Lemmys Gesangseinsatz richtig nach dem uralten Headgirl-Song „Please Don't Touch“ (was ja auch von Motörhead + Girlschool ist).
Neue Einflüsse sind auch einthalten, besonders auffällig ist hier das Stück „Whole New World“ mit gerapptem Text, was meiner Meinung nach auch gar nicht so schlecht klingt.
Drei Bonustracks gibt’s auch noch, zum einen die beiden Stücke „London“ und „Emergency“, die schon vorab als Downloadsingle erhältlich waren und zu den besten des Albums zählen, und zum anderen eine andere Version von „I Spy“ mit Tony Iommi und Dio, wobei mir da aber die Mädelsversion selbst wesentlich besser gefällt.
Wer auf guten Hard Rock steht und vor weiblichem Gesang nicht zurückschreckt, der ist hier generell mal nicht falsch. Aber reinhören kann nicht schaden, einige Songs sind halt doch Durchhänger und solche, wo man selber entscheiden muss, ob man sie mag oder nicht.
Wer jetzt zum ersten Mal von Girlschool gehört hat, der sollte sicher aber lieber nach älteren Sachen wie „Hit & Run“, „Demolition“ oder „Screaming Blue Murder“ umsehen. Auf jeden Fall drück ich fest die Daumen, dass da nochmal zwanzig, dreißig Jahre draus werden!
Tracklist:
1. Everything's The Same
2. From The Other Side
3. I Spy
4. Spend Spend Spend
5. Whole New World
6. Just Another Day
7. Legend
8. Still Waters
9. Metropolis
10. Don't Mess Around
11. Zeitgeist
12. Don't Talk To Me
13. I Spy (+ Dio & Iommi)
14. London
15. Emergency