Thyrfing sind im Viking Metal inzwischen schon eine recht bekannte Institution. 2007 verließen der Sänger und einer der Gitarristen aus Motivationsmangel die Band. Ein neuer Sänger konnte gefunden werden, nämlich Jens Rydén, welcher früher schon seine Stimme an Naglfar lieh. Der Bandname leitet sich übrigens aus der nordischen Mythologie ab und bezeichnet ein verfluchtes Schwert.
Der fröhliche Sound der Anfangstage ist auf "Hels Vite" nicht mehr zu finden. Auch die Keyboards sind nicht mehr so dominant, dafür herrschen düstere Atmosphäre und überlange Midtempo- bis doomige Stücke vor. Überlang tatsächlich, denn obwohl nur 7 Lieder auf der CD zu finden sind, beträgt die Spieldauer rund 52 Minuten. Der Sound klingt dreckig und rauh, was nicht heißen soll, dass er rauscht oder ähnliche Mängel aufweist. Schon der erste Track "En Sista Litania" zeigt das: Ein langsames Lied, welches durch den tiefen, bösartigen Gesang an Größe hat, schleppt sich 7 Minuten lang durch des Hörers Ohren. Nur der kurze Bolz-Part gegen Ende hin stört etwas. Durch Chöre oder trompetenartige Klänge bekommen die Lieder einen sehr epischen Touch. Auch die akkustischen Zwischenspiele hier und da machen sich gut, zu Hören zum Beispiel in "Fran Stormens Öga". Der Titeltrack kann mit melancholischer Melodie überzeugen, Flüstergesang unterstreicht dieses Feeling noch etwas. Der Rausschmeißer "Tre Vintrar - Tva Solar" wird von düsteren Klavierklängen eingeleitet und bleibt dann auch sehr dunkel. Kranker Gesang und Flüstern leiten zu dem geschrienen Refrain hin, der zwar nur aus den vier Wörtern des Titels besteht, aber durch langes Schreien in die Länge gezogen wird. Ein geniales Ende einer guten CD.
Wer auf Viking Metal steht, der größtenteils etwas langsamer und depressiv ist, statt Gebolze à la Amon Amarth oder fröhlichem Gefiddel, der muss hier zugreifen.
Tracklist:
01. En Sista Litania
02. Fran Stormens Öga
03. Isolation
04. Hels Vite
05. Griftefrid
06. Becoming The Eye
07. Tre Vintrar - Tva Solar