Wo sich Cellos und Metal überschneiden, da ist auch meist eine Verbindung zu Apocalyptica zu finden. Gittarist und Cellist Greg Korniluk, Kopf der französischen Band Angher, war Gastmusiker auf deren Album „Reflections“ und stellte daraufhin Anfang 2005 seine eigene Band auf die Beine. Mit „Hidden Truth“ liefern er und seine vier auserwählten Musiker uns ihr Debütalbum.
Wer jetzt aber eine formlose Kopie der Finnen erwartet, liegt weit daneben. Mit dem ersten Song, treffenderweise „Anger“, wird dem Zuhörer eine energische Nu Metal-Nummer um die Ohren gehauen, die zunächst ein wenig nach Standard klingt. Wäre da nicht das Cello, das ab und an ein paar Töne mitzureden hat. So paradox diese beiden Stile auch klingen mögen, Angher kombinieren diese gekonnt miteinander und erfinden einen interessanten Sound. Die folgenden Songs sind meines Erachtens noch etwas anspruchsvoller; man weiß mit den härteren Parts besser umzugehen und der variationsreiche Gesang kommt besser zur Geltung.
Als ein richtiger Ohrwurm entpuppt sich das emotionale „Unsaid“ - eine sehr kraftvolle Ballade, die mich persönlich umhaut. In einigen Stücken bleibt das Cello leider ziemlich im Verborgenen, immerhin haben aber auch die restlichen Musiker einiges auf dem Kasten, sodass es auf keinen Fall langweilig wird. Der Nachteil ist eher, dass man in vielen Parts zu sehr nach bekanntem amerikanischen Standard Metal klingt.
Eingängigkeit an den passenden Stellen, ausgefeilte Riffs und zuletzt eine super Produktion zeichnen „Hidden Truth“ aus. Einziger Kritikpunkt wäre, dass Angher ihren einzigartigen Stil konsequenter durchsetzen sollten um sich mehr von ihren Einflüssen abzuheben – ansonsten eine empfehlenswerte Platte!
Tracklist:
1. Anger
2. Delusion
3. Twisted Brain
4. Emerge And Be
5. Unsaid
6. Numb
7. Prophecy
8. On The Ground Of Sanity
9. Hidden Truth
10. Going Down
11. Borderline
