Und wieder eine lang gereifte Melodic Rock/Metal-Band aus schweizer Landen. Diese hier nennt sich Charing Cross und bringt, fünfzehn Jahre nach ihrer Gründung, ihr erstes Album „We Are Charing Cross“ auf den Markt. Mal sehen, inwieweit sich dieses Album von den reichlichen restlichen Melodicbands der Eidgenossen abhebt.
Der Opener „Final Day“ beginnt jedenfalls schonmal sehr experimentell, irgendwie klingt das, als werde wahllos auf Holz, Glas und Metall eingetrommelt. Dieses Intro zerfasert sich langsam in einem recht guten Rocker mit Ohrwurmqualitäten.
Leider hält der Rest des Albums nicht ganz, was der Opener verspricht. Die Songs sind zwar allesamt gehobener Durchschnitt und nicht schlecht, aber größtenteils nicht so wirkliche Knaller. Ein paar heben sich dennoch wohltuend ab: „Burn the Sun“ mit seinem sprechgesangartigem Intro und dem grandiosen Refrain etwa, oder die Ballade „Long Time Ago“. Der Rest ist wie gesagt nicht schlecht, aber ab dem dritten oder vierten Durchlauf ignoriert man die eher.
Ihre Instrumente beherrschen die Herren auch, was man nach mindestens fünfzehn Jahren Übung auch erwarten können sollte. Der Sänger Peter Hochuli hat zwar eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert, hört sich aber irgendwie so an, wie ich mir eine Mischung aus Joacim Cans, Kai Hansen und Bruce Dickinson vorstellen würde...
Denjenigen, die eh sämtliche CDs der schweizer Kollegen von Charing Cross im Schrank stehen haben, denen sei das Album ans Herz gelegt, alle anderen sollten lieber erstmal Probe hören.
Tracklist:
1. Final Day
2. Kick Ass Rock'n'Roll
3. Burn The Sun
4. Ain't Got No Time
5. Can't Have It All
6. Voices
7. Goin' Down
8. Long Time Ago
9. Palace of Fate
10. Forever Rockin'
11. Broken
12. Vanished Memories