Wir schreiben das Jahr 2003, in dem ein paar Bayern mit ihrer Singe "Mein Blut" ihre Erfolgsgeschichte beginnen. Inzwischen ist es 2008 und Alex (Vocals), Noel (Lead Gitarre), Jürgen (Gitarre), Maximator(Keyboards), René (Drums) und Martin (Bass) bringen ihr drittes Album "Sünde" heraus. Der bereits im Juli veröffentlichte Track "Kann denn Liebe Sünde sein" besetzt die vorderen Ränge mehrerer Charts und auch ein bevorstehendes Konzert wurde mal eben in eine größere Location verlegt.
Man hört die von Eisbrecher gewohnte Härte, die meine Boxen, was die besonders die Bässe angeht, fast zum bersten bringt. Dabei setzten sie mehr auf Elektronik, als ich von meinem letzten Konzert noch in den Ohren habe. Die Gitarren meine ich manchmal kaum zu hören, dafür einen ausgeprägten Syntheziser-Hintergrund. Diese liefern gegenläufige Melodien zu den Vocals, so dass Bewegung in die Musik kommt. sofern das durch die Bässe noch nicht geschehen ist. Bewegung schafft auch die Komposition der Songs. Zäsuren werden verstärkt eingesetzt, um gleich danach von allem zusammen abrupt beendet zu werden, was nochmal ordentlich Wumms in die Musik bringt. Bei "Die durch die Hölle gehen" sind die Gitarren wieder im vollen Umfang vertreten, so wie ich Eisbrecher eher in Erinnerung habe. Progressiv und aggressiv untermalen sie die Texte.
Besonders bei "Heilig" singt Alex mit wunderbarer vulominöser tiefer Stimme, was neben den höheren weiblichen Backingvocals für das besondere Etwas sorgt. Die Vocals sind mal mehr gesprochen, öfter gesungen, so dass hier auch keine Langeweile aufkommt Besonders melodisch ist dabei "Herzdieb, dieser Song ist ruhig, wenn es das bei Eisbrecher überhaupt gibt.
Der Anfang von "This is Deutsch" erinnert mich aber sehr an Trio und jeden Moment erwartet man das "da da da". Dieses Déjà - Vu wird aber schon nach wenigen Sekunden zerschlagen und wandelt sich mehr Richtung EBM/Industrial.
Der Sound macht was her, weder meine Boxen noch meine Kopfhörer halten das wirklich aus, bringt aber schon fast Club-Gefühl.
Ich finde, Eisbrecher haben sich in ihrer Musik weiter entwickelt, bleiben aber ihren Wurzeln treu. Die Texte sind teils sehr tiefsinnig, teils schon lange nicht mehr zweideutig. Natürlich düster und vor allem hart. Es lohnt sich.
Tracklist:
01. Kann denn Liebe Sünde sein
02. Komm süßer Tod
03. Heilig
04. Verdammt sind
05. Durch die Hölle gehen
06. Herzdieb
07. 1000 Flammen
08. This Is Deutsch
09. Zu Sterben
10. Mehr Licht
11. Kuss
12. This Is Deutsch (SITD Remix)