Von Daylight Dies habe ich bis Dato noch nie etwas gehört. Die Band kommt aus den USA und besteht seit 1996. Ihr neues Album, "Lost to the Living", kommt mit einem edel aussehenden Cover daher, das nicht wirklich nach Death Metal aussieht. Lassen wir uns also überraschen!
Es sind neun Songs auf der Scheibe, davon nur eins unter 5 Minuten Länge. Ein Intro gibt es nicht, stattdessen geht es mit „Cathedral“ gleich zur Sache - wobei das vielleicht der falsche Ausdruck ist, denn schon beim ersten Lied bekommt man das Gefühl, dass die Jungs mit angezogener Handbremse ans Werk gehen. Dieser Eindruck bestätigt sich im Laufe des Albums, denn musikalisch kommen sie kaum über das gewöhnliche Rock-Tempo hinaus. Auch die Vocals ertönen rau und oft ziemlich monoton.
Sogar nach mehrmaligem Hören fällt es sehr schwer die Lieder unterscheiden oder gar beim Namen nennen zu können. Einen Höhepunkt kann man bis zum sechsten Lied („Wake up Lost“) kaum ausmachen. Immer wieder langsame, in die Länge gezogene Vocal-Parts in Verbindung mit langsamen Schlagzeugtakten. Bis dann endlich die Growls, die schon längst langweilig geworden sind, von klarem Gesang, der auch wirklich zur Musik passt, abgelöst werden. Ein Lied später („Descending“) setzen dann wieder lang gestreckte Growls ein, die dieses Mal von fetzigen Gitarrenriffs begleitet werden. Trotzdem sucht man vergebens nach Ohrwürmern oder eindringlichen Melodien. Insgesamt positiv bleibt aber der Sound zu bewerten, denn die Abstimmung der Instrumente aufeinander hat gut funktioniert.
Zusammenfassend muss man sagen, dass der langsame, gleich bleibende Rhythmus von Schlagzeug, Gesang und Leadgitarre sehr schnell langweilt. Andererseits kann man sich "Lost to the Living" zur Entspannen zu Gemüte führen, wobei einige Songs mit klaren Vocals besonders gut gelungen sind. Schade, dass der Moment indem die Band gnadenlos abrockt noch ausbleibt.
Tracklist:
1. Cathedral
2. A Portrait in White
3. A SubtleViolence
4. And a Slow Surrender
5. At a Loss
6. Woke up Lost
7. Descending
8. Last Alone
9. The Morning Light
