Ihr selbstbetiteltes Debut ist nun schon zwei Jahre auf dem Markt, nun folgt eine Mini-CD. Auf dieser ehren Funeral Procession den Geist im Wein und das Biest, das er im den Menschen hervorruft.
Nun, ich bin kein Weintrinker und wenn ich die Musik so höre, dann weiß ich auch warum. Nichts gegen ein, zwei Bier oder Schnaps zuviel, doch wenn sich ein Weinrausch so anfühlt, wie die Musik sich anhört, dann brauch ich das nicht erleben. Klirrend kalt und aggressiv sägen die Gitarren, die Stimme erhebt sich kreischend und das Schlagzeug prügelt brutal auf das Trommelfell. Der Text ist trotz des wüsten Geschreis gut verständlich und die Instrumente bedienen jedes Black Metal-Herz zufriedenstellend. Nach etwa acht Minuten, man muss dazusagen, dass es sich hier um lediglich einen Track auf der CD handelt, dieser allerdings dauert knapp 20 Minuten, verstummen die schwarzen Klänge und ein kirchlich anmutender Männerchor setzt ein. Anschließend geht die Musik etwas langsamer weiter und man versucht sich an cleanem Gesang. Das allerdings nur sehr kurz, dann geht es wieder etwas mehr zur Sache. Anscheinend ist der Geist im Wein, dem sie mit dieser CD würdigen wollen, ein Poltergeist. Um diesen zu vertreiben, versuchen sie es später nochmal mit den Chorälen, diesmal allerdings mit Stromgitarren und Schlagzeug unterlegt, was zum Ende hin nochmal ganz nett anzuhören ist.
Ich habe beschlossen, weiterhin kein Weintrinker zu bleiben, denn auf solche Poltergeister kann ich im Suff verzichten. Von der musikalischen Perspektive aus möchte ich allerdings nicht verzichten, auch wenn das Lied mit 20 Minuten einfach zu lang ist, trotz der versuchten Abwechslung darin.
Tracklist:
01. The Red Wine Litanies
