Eines Tages lag eine E-Mail in meinem Postfach, worin gefragt wurde ob ich "Manifest" der Band Psalm reviewen würde. Ich hab zwar noch nie von ihnen gehört, doch trotzdem, oder eher gerade deswegen, habe ich mich bereiterklärt. Ob das eine kluge Entscheidung war wird sich herrausstellen.
Das Intro "Through the Maze" erinnert schonmal an "Midian"-Zeiten von Cradle of Filth, allerdings ohne Keyboards. Auch der erste anständige Track "Ecce Homo" enthält Spuren von Dani Filths Truppe, allerdings wieder ohne Keys und etwas langsamer. Der Gesang und die Grundstimmung passen eher zu Moonspell. Vor allem der cleane Gesang und die choralen Gesangsspuren können punkten, wobei das Geschrei auch sehr amtlich ist. Die Gitarren spielen zum einen typische, sägende Black Metal-Riffs, zum anderen fließen aber auch groovige Death Metal-Riffs ein. Das Schlagzeug untermalt dies mit passenden, maschienengewehrartigen Drumsalven. Besonders gut sind auch die extremen Growls in "Exhortation", allerdings gefallen da die quitschigen Gitarren nicht. Auch hier werden, wie in fast jedem Song, nach Mönchschor klingende Gesangparts verwendet. "Paradox" startet rasend schnell und wütdend und fängt nachher an übelst zu grooven. In "Renewal", dem Rausschmeißer, wird der Drummer und Shouter nochmals stark strapaziert, auch die Mönchsgesänge werden noch einmal stark in Szene gesetzt.
Psalm experimentieren mit Musik, die irgendwo zwischen Cradle of Filth, Moonspell und Enthroned einzuordnen ist. Wer auf modernen Black Metal steht, kann sich die EP ohne schlechtes Gewissen mal anhören.
Tracklist:
01. Through The Maze (Intro)
02. Ecce Homo
03. Layers of Impiety
04. Exhortation
05. Paradox
06. Renewal (Deconstruction, Reconstruction)