Christoph Blenker ist für mich ein Unbekannter im Bereich Progressive Rock/Metal, aber das heißt nichts. Der Herr ist diplomierter Musiker und hatte schon Unterricht bei Szenegrößen wie Victor Smolski (Rage) und Alex Skolnick (Testament). Da darf man gespannt sein, wie sein Werk „Camouflage“ klingt.
Instrumentale Musik ist ja nicht jedermanns Sache, da viele von zu viel Gedudel schnell gelangweilt sind. Selbst für einen Progger sind reine Instrumentalplatten relativ harte Kost. So auch im Falle Christoph Blenker, der es aber geschafft hat ein recht abwechslungsreiches Album zu kreieren.
Die Tracks auf „Camouflage“ - warum will der sich verstecken – sind grundverschieden, bauen aber alle auf dem gleichen Grundgerüst auf. Man vereint progressiven Metal mit Elementen aus Jazz und Fusion.
Was mich als Gitarrist ein wenig stört, ist stellenweise die Effektzusammenstellung. Hier zu viel Chorus, da zu wenig Gain usw., aber das sind Details, die den Ottonormalhörer nicht so ganz jucken, den dem geht es um das musikalische Gesamtwerk und das ist gut. Es sind Stücke zum Träumen da und auch welche, die direkt ins Blut gehen. Also eine gesunde Mischung, die über einen guten Sound verfügt. Auch die Ausarbeitung der einzelnen Aspekte wie Jazz und Metal sind hervorragend. Da sieht man, dass der Herr sein Handwerk versteht.
Bei Instrumentalplatten bin ich einer, der sich lieber Sachen zum Träumen wünscht und da sind mir hier ein paar zu wenig drauf, weshalb es zu Abzügen in der B-Note kommt. Ansonsten sollte man in das Album eines sehr talentierten Christoph Blenker reinhören, denn das eine oder andere Schmankerl hat sich auf „Camouflage“ versteckt.
Tracklist:
1. Peng
2. Time Is the Key
3. Aaron
4. Planet Orient
5. Rainy Day
6. Camouflage
7. Create
8. Smile