Sundial heißt übersetzt Sonnenuhr. So viel Sonne können sie aber nicht abkriegen, sonst wär die Musik nicht so düster. Was man sonst vorwiegend aus Skandinavien gewohnt ist, kommt diesmal aus Kaliningrad, Russland. Sie bestehen aus Aleksei 'Ergwarth' Smirnov (Violine), Alexander Shablin (Drums), Dmitry Muratov (Vocals) und der Sängerin mit dem Traumnamen Anastacia 'Remedios' Kuznecova (Keyboard, Vocals).
Die einzige die wirklich singt ist Anastacia, wenn sie zu hören ist, gibt es auch wirklich Melodieläufe und die Musik kommt etwas zur Ruhe. Wenn Dmitry an der Reihe ist, dann hört man Sprechgesang und Growls. Klingt richtig garstig, und ich kriege dabei immer wieder das Bild von Gollum vor mein inneres Auge. Die Growls klingen nicht einfach nur dahingerotzt, sondern ausgearbeitet, es steckt Präzision drin. Ich hätte nicht gedacht, dass mehrstimmige Growls so gut klingen können. Die tiefen schaffen die Basis, die hohen, die, die so garstig klingen, verleihen dem Ganzen das gewisse Etwas. Fast alle Songs sind so aufgebaut, nur ein paar schlagen da aus der Reihe. "Of Paradise And Love" ist mittelalterlich angehaucht, in "The Wood" kommt Anastacias klare Stimme voll zur Geltung, die im kompletten Gegensatz zu Dmitrys steht.
Instrumental hat man hier die Keys, als Piano, Orgel oder im Synthesizer-Sound eingesetzt, die Violine, die eher im Hintergrund spielt und natürlich die Gitarren, die sowohl klar und leise, wie auch schrömmelig und vorherrschend erklingen. Kontraste sind gut gesät.
Das Album sollten sich Fans von Black Metal/Gothic wirklich mal anhören, beinhaltet eine gute Portion Düsternis und Stimmung. Es wird nicht langweilig, und für mich ist es mal was anderes, eine willkommene Abwechslung von dem, womit man tagtäglich so beschallt wird.
Tracklist:
01. Sundial
02. Dreamland
03. A Dream
04. Of Paradise & Love
05. Dead Men's Love
06. The spirits of the Dead
07. A dream within a Dream
08. The Wood
09. Sleeping out:_Full Moon
10. Bonus track “The Curse” performed together with break-beat producer Mars.