Cannon - Back in Business [Hard Rock / 2005]

Wir schreiben das Jahr 1996: Die Band löste sich nach einer recht bewegenden Vergangenheit (Tapes gestohlen, Major-Deal geplatzt, keinen neuen Drummer gefunden) auf.
Ende 2003 traf man sich rein zufällig auf einem Konzert in Hannover wieder und erkannte, dass das Interesse Musik zu machen immernoch vorhanden war. Heute spielt man fast wieder in der Ur-Besetzung. Lediglich Drummer Mats Toralf war bei der Reunion nicht dabei. Diesen Job übernahm Gitarrist Walter Müller.
Nach dem 2004 erschienenen Reunion-Album „The History“ schickt man nun mit „Back in the Business“ das neuste Werk auf Reisen.

Richtig knackig geht es mit „Rock Feelings“ los. Hier liegt das Augenmerk auf den blues-rockig anklingenden Riffs, gepaart mit der sehr rauchigen und daher eigenwilligen Gesangsstimme, die allerdings im Refrain etwas zu sehr in den Hintergrund rückt und somit nicht ihr ganzes Potential entfallten kann. Zudem ist der Backgroud-Gesang etwas zu laut und im Refrain omnipräsent. Dennoch geht der Rhythmus direkt ins Blut und man wird verleitet mit dem Fuß mit zu wippen. Das Solo fügt sich sehr gut in das Gesamtbild des Songs ein und das Break nach diesem kommt dem Stück ebenfalls positiv zu Gute.
Genauso knackig geht es weiter im Programm und man scheut bei „Stand Up and Fight“ auch nicht den Einsatz moderner Elemente. Dies Äußert sich in einem Sampler, was anfangs auftaucht und hinterher von der Bass-Drum übernommen wird. Der Song ist schön schnell und dürfte vorallem den Alt-Rockern gefallen.
Dass Cannon auch anders können, stellen sie mit „Tears in Your Eyes“ unter Beweiß. Das Stück fängt sehr ruhig an und mündet in einer guten Rock-Ballade mit einem verpsielten Solo.
Alle Songs kommen insgesamt sehr gut rüber und vermittelt eine gute Portion Hard Rock und bleiben für einen gewissen Zeitraum im Gehörgang hängen. Stellenweise kann man Ähnlichkeiten mit Bands wie AC/DC, Guns'n'Roses oder Accept raushören, die allerdings den Songs jedoch nicht schaden.
Ein Manko hat die CD jedoch und zwar die Produktion. Stellenweise habe ich das Gefühl, dass die Instrumente und der Gesang nicht ausgewogen genug sind, da sich ab und an immer ein Instrument in den Vordergrund drängt. Schade eigentlich, denn wenn dies nicht wäre, könnte man von einer sehr starken Platte sprechen.

Nichts desto trotz ist die Platte als gelungener Wiedereinstieg zu werten, da man den Beweiß erbracht hat, dass man auch nach knapp zehn Jahren nichts verlernt hat.
Aufgepasst Rocker, hier kommt vom Groove her ein sehr interessantes Album, was ihr mal antesten müsst!


Tracklist:
1. Rock Feelings
2. Playing Games
3. Back in Business
4. Lights Out – Action!
5. Stand Up and Fight
6. Tears in Your Eyes
7. Another Hero
8. Total Control
9. Pretty Girl
10. Hellfire
11. Metal Thunder
12. Black Leather Boys
13. Strangers in a Strange Land

  (8/10)