Gorgoroth - der Name steht für eine der wohl bekanntesten und auch umstrittensten Black Metal-Kapellen überhaupt. Nach zahlreichen Studioalben wagen sie sich nun an eine Live-CD. Sehen wir mal, was Schreihals Ghaal und seine Mannen live so können.
Live? Hm, also wenn man das so hört, dann bekommt man kein besonders gutes Live-Feeling. Keine Ansagen, die Lieder gehen mehr oder weniger nahtlos ineinander über und man hört nicht die kleinste Publikumsregung. Die Aufnahmequalität ist auch erstaunlich gut, gerade für Black Metal, wo doch die Studioalben schon manchmal sehr schwammig sind. Hier ist der Sound glasklar, nur Ghaal klingt etwas direkter und nicht ganz so präzise wie auf regulären Alben. Alles in allem bekommt man trotzdem das Gefühl, hier handelt es sich um eine "Live im Studio"-CD.
Desweiteren sind nur 8 Lieder enthalten, die Gesamtspielzeit beläuft sich auf rund 31 Minuten, was leider auch nicht so prickelnd ist. Die ausgewählten Lieder sind allerdings von feinster Sorte. Vom alten "Bertrollets Hevn" über das kultige "Destroyer" bis hin zu der neueren Black Metal-'Schnulze' "Unchain My Heart" reicht das Spektrum. Nur Lieder vom neuesten Album "Ad Majorem Sathanas Gloriam" wurden, warum auch immer, komplett außen vor gelassen. Das angesprochene "Unchain My Heart" ist in dieser Version übrigens wesentlich härter als bisher gekannt. Interessant ist ebenfalls "Profetens Apenbaring", denn hier versucht sich der zwielichtige Sänger an Cleangesang, was ihm sogar einigermaßen gelingt, trotzdem liegen ihm die drauffolgenden Screams besser.
"Live in Grieghallen" ist prinzipiell gesehen ein starkes Album, das ein ordentliches Stück norwegischer Black Metal-Geschichte reflektiert. Doch die Bezeichnung "Live" hat sie nur bedingt verdient, da ich stark vermute, dass im Studio einiges nachbearbeitet wurde.
Tracklist:
01. Bertrollets Hevn
02. Destroyer
03. The Rite Of Infernal Invocation
04. Force Of Satan Storms
05. Possessed (by Satan)
06. Unchain My Heart
07. Profetens Apenbaring
08. Revelation Of Doom