Ich freue mich immer wieder, wenn deutschsprachige CDs veröffentlicht werden. Wenn es sich dann auch noch im Pagan Black Metal handelt, ist die Freude gleich noch größer. Für Leute, die das auch so sehen ist dieses Review gedacht, denn Dyrathor erfüllen diese beiden Anforderungen schonmal.
Wer allerdings bei dem Wort "Pagan" fröhliches durch-den-Wald-hüpfen verlangt, der kann gleich wieder weiterklicken und andere Reviews suchen. Hier liegt eher aggressiver, schneller Black Metal vor, abgerundet durch hin und wieder eingestreute Geigen-Melodien. "Der Hinterhalt" kommt allerdings ohne fremdartige Instrumente aus. Es ist ein wahnsinnig schnelles, schwarzes Brett mit kratzigem Gesang und kurzen Growls. "Im Auge des Sturms" bremst man etwas und setzt auf episch, doomige Riffs untermalt von der Violine. Umso schneller geht es dafür in die "Schicksalsschlacht", hier wird weniger Wert auf Gefiddle gelegt, dafür gibt es clean gesungene Chöre, viele Growls zusätzlich zu den Screams und schnelles Drumming. Wer trotz meiner Warnung gleich weiterzuklicken immer noch mitliest, der kann sich glücklich schätzen, darüber informiert werden, dass es doch ein Lied zur fröhlichen Trollparty gibt: "Midwinter". Kurze Stakkato-Riffs und durchgehend fröhliches Gefiddle machen wahrlich Stimmung und erinnern nicht selten an Finntroll. Mit "Kampf auf Samsey" wird die CD auch schon abgeschlossen. Ein kurzes Intro führt zu dem schnellen Rausschmeißer, der zwar sehr gelungen ist, aber trotzdem zu dem Nachteil der Demo führt. Es sind nämlich lediglich 5 Tracks, wenn man das Intro mal nicht dazuzählt. Die Gesamtspielzeit von gut 21 Minuten ist schon etwas mager, aber das ist bei einem Demotape ja normal.
"Memories in Frost" (warum der Demotitel englisch ist weiß ich auch nicht, die Tracks sind alle deutsch) ist ein sehr gutes Pagan Black Metal-Album, das gut und gerne länger dauern dürfte, denn die Musik ist echt gut.
Tracklist:
01. Intro
02. Der Hinterhalt
03. Im Auge Des Sturms
04. Schicksalsschlacht
05. Midwinter
06. Kampf auf Samsey