Black Metal-Kapellen gibt es heutzutage wie Sand am Meer. Eine davon ist Black Winds, deren neues Werk "Flesh Inferno" mir hier vorliegt und darauf wartet, endlich gehört und bewertet zu werden. Dann will ich das nun mal tun.
Nach einem sehr kurzen Intro, das keinen eigenen Track bekommen hat, sondern an "Before Time" mit dran hängt, scheppert es ordentlich. Sofort fällt die gute Produktion auf, was in diesem Genre leider selten ist. Musikalisch ist es ebenfalls gut arrangiert, es wird nicht minutenlang der selbe Riff eingeprügelt, sondern es gibt Abwechslung und viele groovende Stellen. Das Schlagzeug prügelt fast durchgehend brutal, aber innovativ. Der Gesang erinnert etwas an Dark Funeral, hat aber durchaus seine eigene Note, also zu Verwechslungen kommt es keinesfalls. Auch Keyboards sind hier vertreten, allerdings nur selten im Vordergrund, denn meistens hört man es nur als atmosphärische Unterstützung im Hintergrund. Ab und zu, wie in "Architecture of Phantasmagoria" zum Beispiel, bekommt der Keyboarder aber auch mal seine eigene Bridge zum Füllen. So exzessiv wie bei Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth kommt er wie gesagt nicht zum Zug. Positiv fällt auch auf, dass das meistens sehr schnelle Tempo ab und zu mal durch langsame Abschnitte innerhalb eines Songs doch gebremst wird. Bestes Beispiel dafür ist der Titeltrack "Flesh Inferno". Zusätzlich baut man auch kleine Soli ein, diese sind aber hinter der stimmlichen Gewalt des Sänger versteckt. Highlight des Albums ist meiner Meinung nach das siebeneinhalbminütige "Crimson Thirst", das sowohl Groove, Aggression, wie auch doomige Passagen vorweisen kann. Leider ähneln sich die Lieder häufig zu sehr.
Mit dem Fleisch Inferno ist jeder, der auf modernen Black Metal in guter Produktion steht, vollkommen bedient. Wer nicht reinhört ist selber schuld, ich kann es jedenfalls nur empfehlen.
Tracklist:
01. Before Time
02. Enter The Pandemonium
03. Architecture of Phantasmagoria
04. Flesh Inferno
05. Plague Bringer
06. Seraphim Ephemeral
07. Inquisition
08. Crimson Thirst
09. Conceptualizing The Devil
10. Quintessence of Hell