Schon 2002 haben sich Wolfmare in St. Petersburg gegründet. Die achtköpfige Band besteht aus Mitgliedern mehrerer, kleiner Bands aus dieser Region und kann auf bisher zwar nur dieses und ein anderes Album ("Widdershins") zurückblicken, dafür aber auf Konzerte mit unter anderem Tiamat, Finntroll, Korpiklaani und Ensiferum.
Wirklich einordnen lässt sich die Musik der Truppe nicht. Klassische Metalelemente, Elemente des Black, Doom, und Death Metal, sowie 70er Rock treffen auf Violinen, Cellos, Dudelsäcke, Flöten, Mandolinen und Keyboards. Dazu muss noch gesagt werden, dass diese außergewöhnlichen Instrumente live eingespielt wurden, was den Liedern einen lebendigen Touch verleiht. Zu diesem breiten Spektrum an Instrumenten kommen noch drei Leadstimmen. Da hätten wir Growls und Screams, cleanen Gesang und cleanen Frauengesang. Die Stimmen der beiden Sängerinnen sind schön anzuhören, da sie nicht so hoch und nervend sind, wie bei diversen erfolgreichen Gothic-Kapellen. Nun zu den Liedern selbst; anfangs dachte ich noch, die Band spielt mittelalterliche Sachen im Stil von Haggard, wie man es bei "The Ballad of Jolly Hangman" hören kann, doch "The Hall of Mirrors" beweist, dass sie noch viel mehr zu bieten haben. Allein in diesem Lied hört man typisch russische Arrangements, aber auch orientalische Melodien, gepaart mit einer ordentlichen Position Metal. Live ist das sicher ein Kracher. Wesentlich düsterer kommt "Widdershines Song" daher - doomige Gitarren und düstere Mandolinen Klänge untermalen den erzählenden Frauengesang. In diesem Lied sind auch sehr viele instrumentale Abschnitte, die bei einer Länge von acht Minuten auch genug Platz haben. Später wird die weibliche Stimme dann von Screaming abgelöst. Die Texte sind übrigens meist auf Englisch, aber da sie auch traditionelle Texte verwenden, sind einige auch in Latein, Deutsch oder Russisch gehalten. Ein deutsches Lied ist zum Beispiel "Schattentanz", es erinnert an Finntroll, versehen mit Celli, die nach Apocalyptica klingen, und zu den Growls gibt es auch eine Portion weiblicher Vocals. "Mourning Of The King" hingegen klingt nach schnellem Power Metal, unterstützt wird das von gewaltigen Chören, die den Sänger begleiten. Das erinnert ein wenig an Rhapsody (oder Rhapsody of Fire, ich weiß nicht wie sie jetzt heißen). Zum Abschluss gibt es ein 13-minütiges Epos, in dem alle Facetten nochmals zu finden sind. Los geht es langsam und heavy, später wird es schneller, fröhlicher, dann wieder düster und schließlich sehr episch, bevor es ruhig ausklingt.
Eine durch und durch gelungene CD, die sowohl düstere Songs, aber auch fröhliche Partynummern unter einen Hut bringt und sich dabei an sämtlichen Musikrichtungen bedient. Nur wer brutales Gebolze oder dergleichen sucht wird hier enttäuscht.
Tracklist:
01. The Ballad of Jolly Hangman
02. In Taberna
03. The Hall Of Mirrors
04. Widdershines Song
05. Schattentanz
06. Mother Mosse Jig
07. Shine
08. Mourning Of The King
09. Web Of War