Im Jahre 1997 gründete sich eine Band in London, deren Mitglieder von Bands wie Death, Carcass, At the Gates und Emperor beeinflusst wurden. Sie gaben sich den Namen "Dam" und veröffentlichen nach drei Demos nun ihr erstes Album, welches den Titel „Purity: The Darwinian Paradox“ trägt.
Schon beim Opener „Spiritual Void“ entgegnen einem die Einflüsse aus dem Trash, Death und Black Metal-Bereich. Der Song besitzt ein enormes Groove-Potential, das mit Underwoods Gekeife dem Stück einen gewissen Charakter gibt. Dennoch wird der Song recht schnell langweilig, da sich die selben Elemente immer wieder aneinander reihen und nicht viel Abwechselung geboten wird.
Dies ändert sich auch erst einmal nicht, obwohl bei „City of Envy“ ordentlich geknüppelt wird oder „Come to Dust“ ein guter Stampfer mit leichtem Tempo-anhub ist.
Erst mit „Rain“ kommt etwas Abwechselung ins Spiel. Dieser Song ist ein instrumentales Intermezzo und bietet dem Hörer Zeit sich zu sammeln, bevor es dann mit „Journey Into the Storm“ erst doomig und dann schnell weitergeht. Gegen Ende bricht dann der Sturm los und übertönt alle Instrumente.
Nach diesem Sturm wird die Platte meines Erachtens richtig gut. So bekommt man bei „Body Temples of Sorrow“ erst akustische Gitarren und dann tighte, groove-orientierte Riffs, gepaart mit vereinzelt auftauchenden Blastbeats zu hören. Der Gesang ist bei diesem Song stellenweise klar und verbreitet eine gewisse Melancholie, bevor sie wieder in Gekeife übergeht.
Ein zweites, weitesgehend ruhigeres Zwischenspiel gibt es mit „Intermission“. Hierbei kann man vollkommen abschalten, allerdings wird man durch das Drumgewitter der Folgenummer „Fortunes if Need“ wieder aus allen Träumen gerissen.
Einen Abstich indie Cover-Ecke machen Dam beim Schlussong „Forensic Clinicism / The Sanguine Article“. Dieser Stammt zwar von Carcass, hat aber trotzdem einen eigenen Charakter. Nackenschmerzen sind bei diesem Song garantiert.
Es brauch zwar etwas Zeit, um sich in das Album zu hören, aber wenn man sich die Zeit nimmt, bekommt man ein gutes Album zu hören, das verschiedene Stile kombiniert und dabei dennoch eigenständig bleibt. Stellenweise ist dieses Album sehr gut, aber es gibt auch Passagen, die durch ihre strenge Monotonie schnell langweilig werden können, von daher reicht es nur für eine durchschnittliche, aber dennoch gute Bewertung.
Tracklist:
1. Spiritual Void
2. City of Envy
3. No God With Me
4. Come to Dust
5. Rain
6. Journey Into the Storm
7. Body Temples of Sorrow
8. Fury
9. Intermission
10. Fortunes of Need
11. Frightening and Obscene
12. Forensic Clinicism / The Sanguine Article