Mortal Intention, das bedeutet Black Metal made in Germany. Ein simpel gestaltetes Cover unterscheidet das neue Album namens Abglanz bereits von denen der anderen Bands. Nachdem frühere Alben kritisch bewertet wurden, ist man gespannt was sich, mit der vierten Scheibe, bei Mortal Intention getan hat.
Das Intro mit dem sehr treffenden Titel „Aller Anfang“ schafft mittels Keyboard eine düstere, mysteriöse und unheimliche Stimmung. Gleich darauf folgt der Titelsong, der mit vielen Gesangsvarianten beeindruckt, die durch das komplette Album erhalten bleiben. Zum einen Kreischen, später tiefes Growlen, wie es aus dem todesmetallischen Genre bekannt ist, und schließlich klarer Gesang. Letzterer klingt etwas schwach auf der Brust und nimmt dem Album deshalb teilweise die Boshaftigkeit.
Die hochfrequent summenden Gitarren finden ihren typischen Platz und wechseln sich häufig mit dem Keyboard ab. Daraus ergeben sich durchweg beachtliche und spannende Melodien, die durchaus mit norwegischem Material mithalten können. In den Liedern „Der dunkle Reiter“ und „Eigenart“ hinterlassen einige Textpassagen, sofern man sie versteht, einen etwas primitiven Eindruck. So wird z.B. im Track Nummer 4 das allseits bekannte Kinderlied „Hoppe hoppe Reiter“ neu interpretiert, was zur Infragestellung der Ernsthaftigkeit führen kann. Trotz Allem ist durchgehend eine musikalische Abwechslung gewährleistet. Das Werk wird mit einem zehnminütigen Titel beendet, der gegen Ende immer mehr an Marschmusik erinnert. Allgemein zum Sound bleibt noch zu sagen, dass sich Schlagzeuger Norman mit seiner Ausrüstung etwas zu diszipliniert verhält, sich also vielleicht mehr austoben sollte.
Wer den Schwerpunkt bei der Wahl seiner Musik mehr auf Melodien und Sound als auf Lyrik legt, wird mit Abglanz ganz bestimmt seine Freude haben. Ich für meinen Teil, bin vom musikalischen Können der Jungs überzeugt, wünsche mir aber für die Zukunft mehr Ernsthaftigkeit bei den Texten und den nötigen Feinschliff bei den Vocals.
Tracklist:
01. Aller Anfang
02. Abglanz
03. Meine Verdammnis
04. Der dunkle Reiter
05. Eigenart
06. Sehend was nun kommt...
07. Bis zur Ewigkeit
08. Von dem was blieb