Mar de Grises? Ich kenn nur Mardis Gra und das hat nicht viel mit Metal zu tun. Kontinental ist man jedoch auf der richtigen Fährte, allerding sollte man nicht nach Nord- sondern Südamerika gucken. Hinter dem grauen See stecken ein paar Leute aus Chile, die mit einem Doom-Album namens „Draining the Waterheart“ aufwarten.
Wer ist eigentlich auf die schwachsinnige Idee gekommen eine Doom Metal-Platte im Sommer zu veröffentlichen? Mal ganz ehrlich: Depressive Musik wirkt doch bei Friede, Freude, Sonnenstrahlen gar nicht. Ok, es soll Leute geben, die immer depressiv sind, aber die meisten Leute sind im Sommer doch gut gelaunt, was nicht zuletzt an einer erhöhten Dosis an Festivals, Hormonen und Sonne liegt. Da ist es schon schwer sich einer eher depressiv angehauchten Platte wie dieser zu widmen.
Wenn man es doch irgendwie schafft sich „Draining the Waterheart“ hinzugeben, dann eröffnen sich einem grenzenlose Klangwelten. Der Sound ist so gewaltig, dass es einen fast schon erschlägt. Man schaft es wirklich in diese Welt einzutauchen, wenn man sich drauf einlässt. Die Stimmung fesselt einen ebenfalls, jedoch zieht diese einen nicht hinunter, sondern für eine gewisse Zeit in eine andere Welt abtauchen. Da verliert man schon mal ganz schnell das Zeitgefühl. Vor allem bei „Kilometros De Nada“ wundert man sich wie schnell zehn Minuten doch vergehen können. Dies spricht also für die CD.
Wer also gekonnt in eine andere Welt eintauchen will und sich auch bei Gute-Laune-Wetter in düstere Stimmung versetzen kann, der ist mit Mar de Grises „Draining the Waterheart“ bestens bedient. Wer sich nicht in der Stimmung fühlt, sollte hier trotzdem reinhören und sich die CD für düstere Tage zurücklegen. Der Herbst kommt gewiss.
Tracklist:
1. Sleep just one dawn
2. Kilómetros de nada
3. Deep-seeded hope avant-garde
4. Fantasía
5- Wooden woodpecker conversion
6. One possessed
7. Summon me
8. Liturgia; Convite y prefiguración/Purgatorio/Diálogo infiern