2008 wird’s für Delicate News sicher etwas zu feiern geben, immerhin hat die Band aus Erlangen Ende des Jahres ihr 20 jähriges Jubiläum. Zu Ihren Anfangszeiten bedienten sich die Franken fast ausschließlich dem Crossover und Hardcore, durch einige Wechsel in der Besetzung und vor allem einem neuen Mann am Mikro gibt es heute mit der neuen Scheibe „Flashback“ thrashigen Metal auf die Ohren.
„Flashback“ wurde von Christoph Beyerlein in den Separate Sound Studios aufgenommen. Die Band hatte wohl nie wirklich Interesse an einem großen Deal mit einem Label sondern entschied sich unabhängig zu bleiben. Und tatsächlich hat man beim neuesten Werk auch das Gefühl, dass den Herren das Ganze so richtig Spaß macht und es hier wirklich nur um die Musik geht.
Die starke und sehr variierende Stimme von Sänger Andreas Kolbeck macht mir als Hörer ebenfalls Spaß und im Wechsel zwischen langsamen und schnellen Liedern gibt es mehr oder weniger gitarrenlastige Stücke zu vernehmen, wobei der Bass ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielt und teilweise mit der Gitarre gleichauf ist. Allgemein lässt sich Delicate News wohl irgendwo zwischen Annihilator und altem Megadeth ansiedeln.
Der Sound ist allgemein gut, kommt ein wenig verdroschen rüber, aber so muss es doch bei Thrash Metal auch sein. Delicate News präsentieren sich hier kraftvoll und harmonisch.
Okay, zugegeben, das UFO-Cover „Prince Kajuku“ hätte vielleicht nicht sein müssen, auch angesichts der Tatsache, dass es sich bei „Flashback“ um eine CD mit gerade mal sieben Liedern und gut 30 Minuten Spielzeit handelt.
Die Coverversion ist okay, aber kommt an das Original nicht ran. Ich hätte mir jedenfalls lieber einen Song mehr aus der Feder von Delicate News gewünscht, wie z.B. „Darkness“. Dies ist, wie bereits angedeutet, eines der Stücke, bei denen es so richtig basslastig wird. Im Midtempo und mit starker Melodie ist es wohl das Highlight auf der CD. Leider sind wir hier dann auch schon am Ende angekommen und 3 oder 4 Lieder mehr hätten sicher nicht geschadet.
Das Material ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich und neben Crossover-Parts, die teilweise aus alten Zeiten durchdringen, gibt es groovige Passagen, klassischen Metal und Thrash zu hören. Trotzdem fügt sich das alles zu einem Ganzen und ist mit Sicherheit eine Empfehlung wert!
Tracklist:
01. Scandal
02. Prepare
03. Come
04. Flashback
05. Decide
06. Prince Kajuku
07. Darkness