Eigentlich hatte ich ja auf die Folkband „Tempest“ in Verbindung mit einem Vertipper gehofft. Der Kontinent stimmt zwar (ungefähr), aber Tempestt zogen ursprünglich als Coverband durch Süd-, nicht Nordamerika. Später begannen sie, eigenes Material zu schreiben. Mit solchem ist auch das Album gefüllt, „Bring 'Em On“ betitelt, das dieser Tage veröffentlicht wurde.
Eine interessante Melodie wirft einen gleich in den ersten Song, mäßigt sich aber leider wieder, als der Sänger anfängt zu knödeln. Dieser singt auch sehr gut und wechselt öfters mal die Höhe, passt sich aber immer der Musik an. Musikalische passt die Chose auch, die Brasilianer beherrschen ihr Handwerk. Leider verirren sich auch kaum Melodien wirklich in mein Ohr, sprich, Ohrwürmer oder merkenswerte Passagen sucht man vergeblich. Lediglich zwei Songs fallen aus der Reihe, einerseits das Stück „Fallen Moon“, das mich etwas an Dream Theater erinnert, und das gelungene Journey-Cover „Don't Stop Believing“. Es klingt zwar anders als das Original, aber da merkt man auch, warum Tempestt als Coverband in ihrer Heimat so erfolgreich waren: DAS können sie nämlich wirklich gut.
Aber mit der Zeit (ich bin beim achten Durchlauf heute) gewinnt auch der Rest. Man braucht für die CD halt Zeit – viel Zeit.
Für Leute, die etwas verfrickeltere Musik mögen – und wie gesagt, viel Zeit dafür haben oder sich diese einfach nehmen – sicher mal einen zweiten Bilck wert, wer aber lieber Musik will, die sofort zündet, sollte sich was anderes suchen.