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Kaipa - Mindrevolutions [Progressive Rock / 2005]

AlbumcoverHach, was niedlich dieser kleine Wicht auf dem Cover! Nur, was will er mit dem Stecker?“ Diese Frage stellte sich mir bei der Betrachtung des Covers zu Kaipas „Mindrevolutions“.
Kaipa existieren bereits seit 30 Jahren, bringen aber erst ihr achtes Album heraus. Dies ist das dritte nach 20 Jahren Funkstille zwischen den beiden Gründungsmitgliedern Hans Lundin und Roine Stolt (Flower Kings). Die Band spielt immer noch ihre eigenwillige Interpretation des Progrocks.

Richtig schön "proggie" ist es von der ersten Sekunde an. „The Dodger“ startet mit einer Melodie, die mich ein wenig an die Jam Rocker Umphrey's McGee erinnert. Diese in der Tat etwas eigenwillige Melodie geht dann in ein ruhigeres Teilstück übrig, bei dem sich zeigt, dass man ein gewisses Gespür für verträumte Melodien hat, denn beim Hören gerät man nur so ins Träumen. Bei all dieser Verspieltheit hört man dennoch verschiedene Einflüsse heraus, so könnten einige Passagen von Lynard Skynard stammen. Zudem erkennt man Einflüsse aus dem blue-rockigen- und dem Country-Bereich, die das Klangspektrum um einige Elemente bereichern.
Genauso prog-lastig wie beim Opener, geht es auf dem Rest des Albums zu. Es gibt aber auch ruhigere Songs auf „Minderevolutions“. Eines davon wäre „Shadows of Time“, bei dem man wieder einmal zeigt, dass man das Songschreiben beherrscht. Die Melodien sind so verpielt und träumerisch, so dass man alles um einen herum glatt vergisst. Zudem erzeugt der Song eine immense Gänsehaut, die sich erst einige Minuten nach dem Ende des selbigen legt.
Sommer-Feeling einmal anders bekommt man mit „A Pair of Sunbeams“ vermittelt. Durch den Einsatz von Rasseln und dem karabisch angehauchten Rhythmus, bekommt man das Gefühl am Strand zu sitzen. Dies wird durch den leicht Reggae angehauchten Gesang unterstützt.
Das Kernstück des Albums ist mit Sicherheit der Titeltrack, der mit 25 Minuten aufschlägt, aber keines Falls langweilig wird, da man verschiedene klangliche und gefühlsmäßige Ebenen durchlebt. So bekommt man von rein instrumentalen Passagen, bis hin zu Wechselgesang, bei dem die Frauenstimme, auch bei den anderen Songs, bei denen sie zum Einsatz kommt, immer recht frech klingt, und etwas rockigeren Passagen einiges geboten.
Sehr interessant ist auch der Schlusssong „Remains of the Day“ geraten, denn dieser endet in einem Grand Final-artigem Sound, der einen schönen Schlusspunkt für das Album setzt.
Die Produktion zeigt ein sehr hohes Niveau, was nicht zuletzt durch die Erfahrung, welche die Band mitbringt, erreicht wurde.

Diese CD ist einfach genial und dürfte selbst nicht-Proggern gefallen, da sie sehr vielfältig ist. Für jeden ist also etwas dabei, bis auf die "Schwarzfüßler" (Black Metaller) und Konsorten, aber für jeden der etwas mit den Worten „Melodie“ und „träumen“ anfangen kann.


Tracklist:
1. The Dodger
2. Electric Leaves
3. Shadow of Time
4. A Pair of Sumbeams
5. Mindrevolutions
6. Flowing Free
7. Last Free Indian
8. Our Deepest Inner Shore
9. Timebomb
10. Remains of the Day

  


Hinzugefügt am: 25. Mai 2005
Autor: Dominic Türk
Link: Homepage
Hits: 10906
Sprache: german
Punkte:   (10/10)
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