Dagorlad ist vielen als Fleck auf dem schönen Kontinent namens Mittelerde bekannt, aber Dagorlad ist auch der Name eines Athmospheric Medieval Metal–Projektes, bestehend aus Philippe Gandibleu, der an Bass, Gitarren, Synthesizer und in den Backing Vocals tätig ist, und AOD, der dem Projekt seine Stimme zur Verfügung stellt. Noch eine Besonderheit ist hier zu finden: alle Alben der beiden sind Konzeptalben. „Herald of Doom“ nahm drei Jahre Zeit in Anspruch, bis es komplett fertig war.
Hier wird viel auf Synthesizers gesetzt. Die Songs sind mystisch aufgebaut, mit vollen orgelähnlichen Klängen und häufigerem Einsatz eines Hintergrundchores. Die Musik könnte tatsächlich als Hintergrund für einen Mittelalter- oder Fantasyfilm dienen, sie ist sehr stimmungsvoll. Die Synthesizer kommen in den Intros besonders zur Geltung, sie stehen oft allein da, ob als Orgel, Blechbläser oder mit flötenähnlichen Klängen, manchmal meint man auch, eine Harfe herauszuhören. Die Melodien klingen auch sehr mittelalterlich, sie werden durch den hämmernden Doublebass, die Gitarren und vor allem das Gegrowle verfremdet, und doch klingt diese Kombination aus friedlich–fröhlich und hard'n'heavy stimmig.
Zu den Vocals bleibt nicht viel mehr zu sagen, die Singstimme lässt AOD im Koffer und growlt dafür was das Zeug hält, aggressiv und druckvoll.
Die Gitarren lassen einen auch nicht zur Ruhe kommen. Wo sie mitspielen, herrschen Tempo und Lautstärke in der Musik.
Die Songs reißen mit und man fühlt sich zwischendurch in eine andere Welt versetzt, besonders bei den seichten Klängen erwartet man, dass gleich eine Fee um die Ecke schwebt. Langweilig wird es mir bei diesem Album nicht, auch wenn alle Songs schnell sind, aber gerade der Wechsel von Härte mit den Gitarren und Doublebass mit den schon fast gegensätzlichen Solopassagen der Synthesizers machen die Songs abwechslungsreich.
Eigentlich ist das nicht so ganz mein Musikstil, doch dieses Album hat es geschafft, mich zu überzeugen. Die Kombination gefällt mir gerade, und ich finde Konzeptalben sowiso interessant. Die Musik ist aber nichts für verträumte friedliebende Gemüter, es wird schon viel geknüppelt. Wer gerade das mag, sollte die Scheibe mal in seinen CD–Player schieben, und dann gilt: Play it loud!
[b]Tracklist:[/b]
01. Intro
02. Herald of Doom
03. Imptacar
04. Silver Cross Brotherhood
05. Dwarves
06. Dragons
07. Elves
08. An Army of Skeletons
09. The Final Battle
10. Outro
11. The Sword (bonus track)