Cracle to Grave, Cradle to Grave... "kommt mir das nur so bekannt vor, weil's so ähnlich klingt wie Rages "From the Cradle to the Grave" oder kenn' ich die sonst woher?", geht es mir durch den Kopf... Da es sich hier erst um den Zweitling der vier Kanadier handelt, ist zweiteres wohl eher unwahrscheinlich. Ich bin gespannt, da ich bei Thrash Metal eher wählerisch bin und bei weitem nicht alles mag.
Nach kurzem, leisen Gewitter als Intro am Anfang des ersten Stückes, geht es mit schleppenden Riffs los. Nach Extreme/Thrash klingt das meine Meinung nach eigentlich noch nicht wirklich. Nach gut zwei Minuten kommen dann die Vocals hinzu, das Tempo wird jedoch nur leicht angehoben. Die Vocals gleichen auf weiten Strecken eher einem Sänger mit Halsschmerzen, als wirklichen Shouts, wie man sie z.B. von Mille gewohnt ist. Zudem ist hier der gesamte "Gesang" geschrieen oder eher gekreischt. Für mich ist das Auftreten des selbigen also eher eine "Verschlimmbesserung". In dem fast sechseinhalb Minuten langen Stück wechseln sich schleppende Riffs mit etwas schnelleren, von in der Tonhöhe wechselden Shouts geprägten Parts und teilweise auch akustisch anmutenden Elementen ab, was aber nicht über eine gewisse, sich hier schon anbahnende Monotonie hinwegtäuschen kann.
Der ein oder andere Einfluss aus melodischen Genres lässt sich nicht leugnen und so tauchen immer wieder höhere E-Gitarren-Spielereien und besagte langsame Riffs auf, um dann wieder von Shouts und monotonen, wenn auch nicht zu extremen, Geknüppel überlagert zu werden.
Die Texte und Liedtitel sind hier, neben dem Cover, schon fast das aggressivste. Es ist u.a. von Mordgedanken die Rede - zumindest in den Teilen, die zu verstehen sind. Das Booklet verrät mir aber, dass "Projectile" tatsächlich zur Hälfte aus Sätzen mit dem Anfang "I want to kill..." besteht und das ist kein Einzelfall. Sicherlich ist das in diesem Genre "normal", man denke an Kreators Texte, die aber nebenbei immer noch politisch sind, aber für mich wirken die Texte im Zusammenhang mit den genannten Einflüssen doch stark wie eine bloße Klischeeerfüllung aus.
Gerade denkt man noch, man bliebe vor dem Klischee, eine Ballade auf's Album packen zu müssen, verschont, da kommt sie schon... In "Across the Sky" zeigt Greg Cavanagh, dass er auch sanftere Klänge anschlagen kann. Das ganze wird von Akkustikgitarren und ab und zu einer E-Gitarre, unter kompletten Verzicht auf Drums, begleitet. Doch irgendwie klingt es, als habe Greg sich in den vorherigen Tracks schon heiser geschrieen, aber ok, wenn man Shouts gewohnt ist, muss man sich an meloidischen Gesang erst mal gewöhnen - Oh Schreck, da muss man sich ja deutlich artikulieren!
Insgesamt ist mir das Album irgendwie zu monoton. Vielleicht liegt das daran, dass ich eigentlich eher auf Melodie - mit Abwechslung! - stehe, aber da hier weitestgehend auf Double Bass-Geballer verzichtet wird, trifft es grundprinzipiell eigentlich eher meinen Geschmack - die Abwechslung fehlt jedoch. Gewiss sind genannte Wechsel vorhanden, aber im Grunde ist es immer dasselbe. Auf grund der genannten Einflüsse sollte sich die Band vielleicht mal an Progressive, respektive melodischen Sachen versuchen und mal gucken, was dabei rauskommt. Ich mag zwar Musik mit verschiedenen Einflüssen, aber hier klingt es immer ein bisschen so, als seien sie mit der Genre Thrash nicht ganz zufrieden.
Ich denke aber auf jeden Fall, jeder sollte sich sein eigenes Bild machen... In Anbetracht dessen, dass Monotonie in diesem Genre schon fast normal ist, noch 7/10...
Tracklist:
01. As we lay Dying
02. Projectile
03. Nuclear Flowers
04. Just Cause
05. Sunrise Sunset
06. What I Say
07. Southern Oak
08. Shut my Eyes
09. The manipulated Dead
10. Wounded
11. Across the Sky
12. Bleeding Heaven
13. Crown of Snakes