Vor sieben Jahren geschah in Montana etwas, was nicht ungewöhnlich ist. Eine neue Musikgruppe hat sich gegründet, welche auf den Namen Martriden hört. Spezialisiert haben sie sich auf eine Mischung aus Black und Death Metal. Soweit nichts ungewöhnliches, doch wie sie zur Sache gehen ist außergewöhnlich.
Schon beim Intro merkt man, dass die Jungs nicht einfach drauflosholzen, sondern spiel- und songwritingtechnsich auf sehr hohem Niveau zur Sache gehen. Punktgenaue Riffs, Melodien an allen Ecken und Enden und anspruchsvolles Drumming, das mit einem Sound daherkommt, der alles an die Wand drückt. Der Sänger kreischt meistens in typischer Black Metal Manier, ab und zu greift er auch in die tiefen, gegrowlten Regionen. Stellenweise erinnert das Gekreische etwas an Angela Gossow (Arch Enemy).
Die Lieder sind ein Gebräu aus folgenden Zutaten: Die Härte der neueren Behemoth-Alben, die technische Versiertheit von Nile und Melodien und Abwechlsung, wie man es von Opeth kennt. Das alles wird in einen großen Topf geworfen, eine Prise Keyboards für die Atmosphäre dazu und mit guter Produktion eingekocht.
Besonders gelungen ist "Ascension". Ein Lied, welches in zwei Teile gesplittet ist. Der erste Teil ist hart und aggressiv, der zweite hingegegen baut auf Atmosphäre und ruhige Klänge, genau wie es häufig bei Opeth der Fall ist.
Ein weiteres gelungenes Lied ist der Titeltrack "The Unseen Dark". Eingeleitet und auch im weiteren Verlauf begleitet von Streichern geht es in einen krachenden, aber nicht primitiven Song über, der mit Doublebassattacken, Death Metal-Riffs und vertrackten Melodien aufwartet.
Für Freunde von Pianoklängen empfehle ich "A Season in Hell". Anfangs extrem brutal, im Mittelteil lauert allerdings ein ruhiger Klavierpart begleitet von Streichern, gegen Ende setzen die Gitarren wieder ein, allerdings nur um die Melodie fortzuführen.
Martriden spielen hier guten technischen Metal, der wohl bei den meisten ein paar Anläufe braucht um zu zünden und um alle Facetten zu erkennen. Trotzdem ähneln sich die einzelnen Lieder häufig, was etwas Punktabzug mit sich bringt.
Tracklist:
01. Introduction
02. The Enigma of Fate
03. The Calling
04. Ascension pt. I
05. Ascension pt. II
06. Processional for the Hellfire Chariot
07. The Unsettling Dark
08. Prelude
09. A Season in Hell
10. Immaculate Perception