Norwegen ist ein schönes Land, hypothetisch, aber egal. Memorized Dreams kommen aus eben diesem Lande. Gegründet wurde die Band 1999 unter dem Namen Symphonica Divine und besteht nun aus sieben Personen, die einen progressiven Power Metal spielen.
Verwunderlich ist die Tatsache, dass es in der Band zwei Keyboarder gibt, was nicht gerade üblich und meines Erachtens eigentlich auch überflüssig ist. Naja, was soll's.
Nach einem atmosphärischen Intro, was mit einem Schrei endet, geht es mit diesem Schrei direkt in den ersten Song „Cardinal Sin“ über. Anfangs ist der gallopierende Drumsound gewöhnungsbedürftig, aber dafür sind die restlichen Instrumente und Gesang erstklassig. Der Gesang erinnert von der Melodieführung zu den Instrumenten ein wenig an Stratovarius, aber ohne die hohe Stimme Timo Kotipeltos. Zwischendurch gibt es eine Passage, die einem Chart-Lied ähnelt. Verzerrter Gesang und dazu noch E-Drums muss ja nicht sein. Der Rest entschädigt einen dann jedoch wieder für dieses Intermezzo.
Genauso schwung- und kraftvoll wie bei „Cardinal Sin“ geht es bis zum Absacker „Sea of Oblivion“ weiter. Bei diesem Song vollzieht sich ein Wechsel von weiblichem und männlichem Gesang, gepaart mir Chorelementen verursacht direkt Gänsehaut und lädt zum Träumen ein, bevor es dann rockig weitergeht.
„Neverland“ tanzt ein wenig aus der Reihe, da dieser Song nicht mit schnellen Riffs und Double-Bass-Geballer, sondern mit satten Grooves daherkommt.
Einen grandiosen Schlusspunkt setzt „Crimson Dream“, im wahrsten Sinne eine Metal-Ballade. Ruhig am Anfang und knallig am Ende, so muss eine Metal-Ballade sein.
Produktionstechnisch gibt es nicht viel zu bemängeln. Einzig und allein der Gesang steht in manchen Passagen hinten an und die Keys sucht man stellenweise auch vergeblich. Naja, was soll's, man kann ja nicht alles haben.
Hm, was soll man zum Schluss noch sagen? Ich sage mal nichts und überlasse die Meinungsbildung lieber voll und ganz euch selbst. Nur eins möchte ich von meiner Seite aus anmerken: Die ist nicht schlecht, die Platte!
Tracklist:
1. Welcome to the Theater
2. Cardinal Sin
3. Haloes and Wings
4. Gates of Heaven
5. Sea of Oblivion
6. Neverland
7. Revelating Paradise
8. Light Above All
9. Crimson Dream