Ian Gillan, ein Mann, der in der Szene nicht nur sehr bekannt ist, sondern auch für viele Sänger als Vorbild gilt. Darunter kein geringerer als Bruce Dickinson. Jetzt legt er mit „Live In Anaheim“ ein Live-Album vor, dass während seiner Solo-Tour im legendären House of Blues aufgenommen wurde.
Ihr kennt ja die ewige Laier, was Live-Alben angeht, hier und da hat jeder zu meckern. Hier werden besonders die meckern, die viele Deep Purple-Klassiker erwartet haben. Leider werden diese Enttäuscht, denn bis auf „Smoke On the Water“ und dem grandiosen „Knocking at Your Backdoor“ gibt es keine Purple-Hits auf dieser Scheibe. Was heißt hier keine Hits, also keine Songs, die eh auf Deep Purple-Tour gespielt werden.
Jetzt mögen einige wiederum meinen, dass Ian Gillan nur mit Deep Purple-Material trumpfen kann, was man allerdings verneinen kann, denn auch sein Solo-Material kann durchweg überzeugen und längst tot geglaubte Lila-Sachen ebenfalls. Diese Tatsachen tun dem Album richtig gut.
Meister Gillan erweist sich als sehr befreit und spielfreudig, was sich in seiner Gesangsleistung wiederspiegelt, wobei ich nicht weiß, wie viel im Studio nachbearbeitet wurde. Auch die Stimmung wurde sehr gut eingefangen.
Ein besonderes Schmankerl ist der Jam „Rivers of Chocolate“, was man sich aber lieber selbst anhören sollte, anstatt darüber zu lesen.
Insgesamt ist „Live In Anaheim“ ein grandioses Live-Album mit klasse Songs und genialem Sound. Wer Gillan mag, wird dieses Werk sicherlich lieben, zumal es die Facetten des werten Herrn sehr gut zur Geltung bringt.
Tracklist:
CD 1:
1. Second Sight
2. No Laughing In Heaven
3. Into The Fire
4. Hang Me Out To Dry
5. Have Love I'll Travel
6. Wasted Sunsets
7. Not Responsible
8. No Worries
9. Rivers Of Chocolate
10. Unchain Your Brain
CD 2:
1. Bluesy Blue Sea
2. Moonshine
3. Texas State Of Mind
4. Sugar Plum
5. When A Blind Man Cries
6. Men Of War
7. Drum Solo
8. Smoke On The Water
9. Trouble
10. Knocking At Your Back Door