Schon wieder ein Werk unserer westlichen gelegenen, heißgeliebten (ähem) Nachbarn. Naja, ich werde versuchen, so vorurteilsfrei wie möglich ran zu gehen.
Das Cover jedenfalls schaut schon vielversprechend aus: Im Vordergrund steht, passend zum Titel „Genetic Disorder“, ein seltsames, annähernd humanoides Wesen, im Hintergrund dann eine leicht lädiert aussehende, futuristische Stadt im Morgen- oder Abendlicht.
Auch das erste Stück lässt Gutes hoffen, welches mit Trommeln und, kurz darauf, ein paar einzelnen Saitenklängen eröffnet wird.
Der musikalische Teil ist auch sehr gut geworden. Der Sound kommt klar aus den Boxen und lädt zum genießen ein. Die Stücke sind allesamt recht schnell, was die raue Stimme des Sängers Jo Amore auch gut untermalt.
Solange man sie denn versteht, denn das ist der erste Kritikpunkt, der mir auffällt: Nicht in allen Stücken ist der Gesang weit genug in den Vordergrund gerückt, um ihn verstehen zu können, besonders negativ fällt mir da „The Dominion Gate (Part II)“ auf; übrigens eine Fortsetzung des Titeltracks vom vorigen Album namens „The Dominion Gate“.
Außerdem ist die Musik zwar sehr schön anzuhören, aber selbst nach viermaligem Hören bleibt, von ein paar vereinzelten Stellen abgesehen, fast nichts hängen. Das Potenzial ist aber da. Ich denke, ich werde mir das Teil einfach noch ein paar mal öfter zu Gemüte führen, vielleicht kommt dann eher was.
Mein Weltbild wurde soeben leicht erschüttert, denn was die fünf Franzosen hier abliefern ist allen Vorurteilen meinerseits zum Trotz ganz gut hörbar.
Jedem Power Metal-Freund sei zumindest das reinhören hiermit ausdrücklich ans Herz gelegt.
Tracklist:
1. Nothing Left Behind
2. Battleground For Suicide
3. Queen of Love & Pain
4. Conspiracy
5. Leader Of The Masquerade
6. Final Procession
7. The Dominion Gate (Part II)
8. The Winds Of Sin
9. Forsaken Child
10. A Thrill Of Death
11. Wicked White Demon
12. Dawn Of Darkness