Wenn man sich den Albumtitel sowie das Cover der neuen Scheibe "Access Denied" der 1996 gegründeten schweizer Melodic Death-Band Cryptic Voice genauer anschaut, erwartet man eher ein schwer verdauliches Progressive Metal-Werk. Braune, herbstliche Farben und eine verträumte Stimmung.
Bereits das erste Stück "Grimmlock" zeigt die Richtung an: Moderner, technisch einwandfreier Melodic Death Metal, mit viel Melodie und wenig Experimentierfreudigkeit. Auf einzelne Songs einzugehen hat keinen besonderen Sinn, da sich viele Lieder ähneln. Das starke "Shizzo" ist jedoch eine Erwähnung wert, welches mit einem faszinierendem Flüsterintro sowie einem starkem Refrain aufwartet. Gesanglich hört man ausschließlich tiefe Growls und Gegrunze. Oft muss ich dabei an Johan Hegg, seineszeichen Sänger bei Amon Amarth denken. In den meisten Songs ist eine ordentliche Portion Groove sowie ein eingängiger Marschrythmus enthalten. Ein gradlinieger Wechsel zwischen Mid- und äußerst schnellem Uptempo, welches besonders auf das Schlagzeug zu beziehen ist, zieht sich durch das komplette Album.
Die Produktion klingt sauber, wenn auch die Stimme im Vergleich zu den anderen Instrumenten zu laut abgemischt wurde. Dies ist eigentlich sehr schade, da gerade die Gitarren beinahe in jedem Lied gute Riffs und Soli aufweisen. Was man also hier geboten bekommt ist ein eingängiges Album, das ohne große Stilwechsel auskommt.
Insgesamt liefern Cryptic Voice ein gutes Album ab, das man wohl als das stärkste der Bandgeschichte bezeichnen kann. Was man neben dem brutalen Groove und den melodiösen Gitarren jedoch vermisst ist die Abwechslung, die die Schweizer von anderen Bands abgrenzen würde.
Tracklist:
01. Grimmlock
02. And Nothin' Will Remain
03. Shizzo
04. Take The Crown
05. Death Row Dance
06. Miss De Witt
07. Access Denied
08. Noctum Solaris
09. In All Your Eyes
10. The Waiting For God
11. The Boulevard Of Broken Hope
12. When I Fell
13. Farewell