Das war der zweite Streich, doch der dritte folgt so gleich. Ich rede hier nicht von Max und Moritz, obwohl ich die gleiche Syntax verwende, sondern von den Finnen, die hinter Amoral stecken. Das zweite Album war ein grandioser Streich und mit „Reptile Ride“ (Die Frage ist, was damit gemeint ist: Entweder ein Reptil reiten oder ist der Ritt mit einem Reptil zu vergleichen, whatever) folgt der dritte Streich.
Musikalisch haben sich die Jungs ordentlich weiterentwickelt. So klingen die Songs noch facettenreicher und auf den Punkt geprügelt. Die Variationen unter den Songs sind größer, ohne das Diskrepanzen verursacht werden, wodurch das Album wie aus einem Guss klingt, was den Hörgenuss enorm fördert.
Des Weiteren beschränkt man sich nicht nur auf Elemente des melodischen und auch normalen Todmetalls, sondern taucht auch mal in klassische Rockgefilde ab oder verpasst dem Song hier und da mal eine schöne Hookline aus diversen, nicht Death/Thrash/Black Metalgenres.
Die beste Entwicklung hat, neben den Songstrukturen, hat für mich Shouter Niko hingelegt. Dieser nette, junge Mann überzeugt mich von mal zu mal mehr, was nicht zuletzt auch an der grandiosen Mischung liegen mag.
Ich glaube, Amoral haben sich mit dieser Platte endlich vom Geheimtipp zum Burner entwickelt, wodurch man an dieser Platte - vorrausgesetzt man mag melodischen Death Metal - wohl nicht mehr so ganz vorbeikommen dürfte. Bleibt nur noch abzuwarten, wie man sich live-technisch entwickelt hat und wie man gedenkt, die Hallen-Saison zu bestreiten. Jedenfalls gilt: Reinhören und die Nackenmuskeln beanspruchen.
Tracklist:
01. Leave Your Dead Behind
02. Nervasion
03. Hang Me High
04. Mute
05. Few And Far Between
06. Snake Skin Saddle
07. D-Drop Bop
08. Apocalyptic Sci-Fi Fun
09. Pusher